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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 1

1902 - Leipzig : Hirt
Almes Lehrbuch der Keschichle fr die Oberstufe hherer Mdchenschulen und fr Lehrerinnenseminnre. Nach dem preuischen Lehrplan vom 31. Mai 1894 bearbeitet von Prof. Dr. H. Christensen, Oberlehrer an der stdtischen hheren Mdchenschule zu Mlhausen i. E. In drei heften. Heft 3. | Pott der Zeit des Groen Kurfrsten bis auf die Gegenwart. Ausgabe B. Fr konfessionell gemischte Schulen. Mit 38 Abbildungen in Schwarz druck und 5 Karten in Farbendruck. Dritte, durchgesehene Auflage, gedruckt in der nenen^deutscheu Rechtschreibung. Leipzig, Ferdinand Hirt & Sohn. 1902.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 40

1902 - Leipzig : Hirt
40 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Charlotte Corday aus Caen schwrmte fr republikanische Freiheit und die groen Charaktere der alten Rmer. Als flchtige Girondisten, an deren Sturz Marat einen Hauptanteil hatte, sich in Caen sammelten, reifte in ihr der Ent-schln, Frankreich von dem Scheusal zu befreien. Sie reiste nach Paris, verschaffte sich Zutritt bei Marat und erstach ihn. Ruhig bestieg sie das Schafott, während der Pbel die Leiche Marats vergtterte. Nur um so rger muteten jetzt die brigen Schreckensmnner gegen die Freunde brgerlicher Ordnung. Die Gefngnisse murden Sammel-Pltze der feineren Gefellschaft; Taufende murden zur Schlachtbank gefhrt. Unter ihnen war auch Maria Antoinette. Man hatte die Knigin von ihren beiden Kindern getrennt, in ein elendes Gefngnis geworfen, in zerlumptem Kleide vor das Revolutionstribunal gefhrt und verurteilt. Der achtjhrige Dauphin wurde einem rohen Jakobiner ber-geben und allmhlich zu Tode mihandelt. Ilm die alte Ordnung ganz zu vernichten, mrbe eine neue $eit= rechnung, beginnend mit dem 22. Sept. 1792, mit vernderten Monatsnamen an Stelle der alten gesetzt, und das Christentum murde mit 1794.einem Kultus der Vernunft vertauscht. Im April 1794 murde Danton nebst seinen Anhngern hingerichtet. Jetzt erreichte das Schreckenssystem unter Robespierres Alleinherrschaft erst feinen Gipfel durch gehufte Hinrichtungen. Zmar lie er durch den Konvent den Glauben an das hchste Wesen" mieder einfhren, aber im Juli ereilte auch ihn und feilte Anhnger das Schicksal. Die Gemigten behielten im Konvente die Oberhand und fhrten 1795.1795 eine neue Verfassung ein: die vollziehende Gemalt murde einem Direktorium von fnf Mitgliedern bertragen, die gesetzgebende einer aus zmei Kammern bestehenden Vertretung. Auch die Provinzen hatten zur Zeit der Schreckensherrschaft viel zu leiden. In ganz Frankreich zogen die Sendlings des Konvents mit Revolutionsheeren und Guillotinen umher. Wie sind die furchtbaren Greuel der Franzsischen Revolution zu erklären? Der erste Aoalitionskrieg (179897) bis zum Frieden zu Bafel (1795) und das Ende Polens. Als 1792 die beiden deutscheu Gromchte im Kriege gegen Frankreich beschftigt marett, hielt die russische Kaiserin Katharina Ii. die Zeit fr gnstig, Polen dem russischen Staate einzuverleiben. Sie verstand es, Unruhen in Polen zu erregen, und lie ,,znr Wiederherstellung der Ordnung" das Land besetzen.' Jedoch auch Preußen schickte ein Heer, und nun einigten sich beide Mchte, ohne sterreich hinzuzuziehen, zur zmeiten Teilung 1793.Polens, Jan. 1793. Nach der Hinrichtung Lndmigs Xvi. schlssen England, Preußen und sterreich (und einige kleinere Staaten) eine Koalition gegen

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 41

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 41 die Franzsische Republik. Der Krieg wurde auf verschiedenen Schau-Pltzen gefhrt. Zur See behauptete die berlegene englische Flotte den Sieg. Zwischen Preußen und sterreich war das Einvernehmen getrbt durch die polnische Angelegenheit, und ihre Unternehmungen wurden dadurch gelhmt. Die sterreicher wurden in Belgien durch die Heere der Franzsischen Republik besiegt; die Preußen da-gegen vertrieben die Franzosen aus Mainz und kmpften siegreich gegen sie bei Kaiserslautern. 1794 emprten sich die Polen gegen die russische Besatzung, 1794. wurden aber von Russen und Preußen besiegt. Auch sterreich schickte ein Heer, um nicht wieder leer auszugehen. 1795 teilten die drei 1795. Mchte den Rest des Landes. Was bekam Preußen bei der zweiten und bei der dritten Teilung (Karte Nr. 13)? Bei der feindseligen Haltung sterreichs, welches sogar mit Ru-laud ein geheimes Bndnis gegen Preußen geschlossen hatte, und der Erschpfung des Staatsschatzes trennte sich König Friedrich Wilhelm von der Koalition und schlo mit Frankreich den Baseler Frieden, in dem er seine linksrheinischen Besitzungen gegen spter festzusetzende Entschdigung und gegen die Zusicherung der Neutralitt fr Nord-deutschend an Frankreich berlie. Welche Folgen hatte die Hinrichtung Ludwigs Xvi. fr Frankreich und fr Europa? Welche Umstnde wirkten zusammen zum Untergange Polens? Welchen Vorteil hatte Frankreich von der Vernichtung Polens? 86. Das Ende der Franzsischen Republik. V Napoleon Bonaparte (italienisch Buouaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. Ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, er-hielt er soldatische Ausbildung in franzsischen Kriegsschulen. In der Revolution diente er der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen Aufstnde in den Provinzen (Einnahme von Toulon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 auf Martinique), der Witwe des hin-gerichteten Generals Beanharnais. 2. Beendigung des Krieges gegen (sterreich, 179697. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, welches er in einem Aufstande geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden 1796. Soldaten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien ver-schiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regiernng. Zufolge1'va-der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gesetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-land hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm seine Krieger begeistert der deu Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Lnneville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1s01. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 180,>. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als Konsul, a) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. b) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter-ergebene Ritterschaft. c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch deu anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stael der Mittelpunkt der dem Despotismus abholden gebildeten Welt.

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 9

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 9 Staate anzugehren, mute der Kurfürst, der 1640 die Regierung an-1640. trat, erst schaffen. Ein Teil von Brandenburg und ganz Pommern waren in den Hnden der Schweden, die seit dem Prager Frieden Brandenburg als Feinde behandelten, und im Westflischen Frieden mute er ihnen Vorpommern lassen. Die Belehnung mit Preußen mute er sich erst durch harte Bedingungen*) erkaufen. Den Widerstand der Stnde^) mute er berwinden, als er, um die notwendigen Mittel zum Handeln zu gewinnen, eine Verbrauchs st euer (Akzise) einfhrte und ein stehendes Heer aus Sldnern grndete, welches zwar anfangs klein war, aber bestndig vergrert und gut geschult wurde. Wodurch allein konnte der junge Kurfürst sich Ansehen verschaffen unter den Mchten? 3. Preußen unabhngig. In einem Kriege zwischen Schweden und Polen untersttzte Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem weder ein mchtiges Schweden noch ein mchtiges Polen erwnscht sein konnte, zuerst den Schwedenknig (Karl X.) und verhalf ihm in der dreitgigen Schlacht bei Warschau 1656 zum Siege. Sein Bundesgenosse ver-1656. sprach ihm daher die Landeshoheit in Preußen. Nachher aber schlo der Kurfürst Frieden und Bndnis mit dem Polenknige, der ihm das Gleiche versprach, und kmpfte von nun an auf polnischer Seite. Im Frieden zu Oliva wurde 1660 die vllige Unabhngigkeit Preuens 1660. besttigt. 4. Ttigkeit im Frieden. In den folgenden Friedensjahren war der Kurfürst eifrig bemht, den zerrtteten Wohlstand seines Landes zu heben. Durch Ansiedler, die er heranzog, namentlich aus den Niederlanden, wurden verdete Ortschaften bevlkert, wste Strecken dem Pfluge zurckgewonnen und Hollnderin" angelegt. Die Bauern wurden zu regelrechter Bebauung ihrer Felder, zu Obst-**) und Ge-mfebau und zur Bienenzucht angehalten. Die Gew erb ttig keit, besonders die Tuchmachern und die Metallindustrie, wurden gefrdert durch die Anlage neuer Werksttten und durch Verbote gegen die Ein-fuhr fremder Erzengniffe und gegen die Ausfuhr von Rohstoffen. Das Zunftwesen erhielt eine neue Ordnung, indem mit veralteten Be-stimmnngen ausgerumt wurde; u. a. durfte den Shnen der Bauern und der unehrlichen" Leute die Aufnahme nicht mehr verweigert werden. Auch die Knste verdanken dem Kurfrsten manche Unter-- *) Jhrliche Abgabe von 130000 Gulden. Jeder Preuße hatte das Recht, seinen Kurfrsten beim König von Polen zu verklagen. **) Auf den Domnen mute jeder Brutigam vor der Trauung nachweisen, da er mindestens sechs Obstbume veredelt und ebenso viele gepflanzt habe.

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 9. Napoleons Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Von Schmeichlern umgeben, von seinen Erfolgen berauscht, verachtete er die Menschen immer mehr. Das franzsische Kaiserreich dehnte sich immer weiter aus (Karte Nr. 11). 1810 sah sich Napoleons Bruder Ludwig, von ihm zum König von Holland gemacht, wegen der Festlandsperre gentigt abzudaukeu. Seiu Laud sowie die deutschen Kstenlnder an der Nordsee und die drei Hansastdte wurden Frankreich ein-verleibt. Von Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gefangennahme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Cisalpiuischen Re-publik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Eugen Beanharnais eingesetzt hatte. König von Neapel*) war Napoleons Schwager Mnrat. In Spanien behauptete sich Joseph Bouaparte trotz der zahlreichen und khnen Volks-aufstude als König. In Deutschland gehrten fast alle Mittel-uud Kleinstaaten, so weit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheinbnde, ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergreruugeu und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Itapoleon zu teil werden lie. Preueu und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dem Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrunn vergrert; Rußland (vergrert durch Finnland in einem Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur England war cm unbesiegter Feint) Frankreichs. Mit welchem Rechte nannte sich Napoleon den Nachfolger Karls des Groen'? 88. Napoleons lall, 2. Napoleon in Rußland, 1812. Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbruuuer Frieden und durch die Ver-trcibuug des Herzogs von Oldenburg, eiues nahen Verwandten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleou seinen russischen Verbndeten schwer gereizt. Als die Forderung Napoleons, hc Festlandsperre schrfer zu beobachten, durch Erleichterung .der Einfuhr englischer Waren beantwortet wurde, schlo Napoleon mit sterreich em Bndnis, dem auch Preußen beitreten mute, und rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem Heere von mehr als einer halben Million ins innere von Rußland ein. Den rechten Flgel bildete ein sterreichisches Hilfs- *) Das Haus Bourbon hat aufgehrt, in Neapel zu regieren", erklrte Napoleon 1805 von sterreich aus.

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 13

1902 - Leipzig : Hirt
75. Friedrich Hl (I.) und seine Zeit. 13 riefen angesehene Männer den Statthalter von Holland, Wilhelm von Oranien, der mit Jakobs protestantischer Tochter Maria ver-mahlt war, herbei. Kurfürst Friedrich Iii. untersttzte ihn, indem er ihm Hilfstruppen schickte und durch Aufstellung eiues Heeres am Rheine die Niederlande gegen Frankreich deckte. Wilhelm Iii., auch von seinen Glaubensgenossen untersttzt, nahm, nachdem Jakob Ii. nach Frankreich entflohen war, den englischen Thron ein. 2. Der Orleanssche "Krieg, 168897. Um dieselbe Zeit erhob 1688 Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin Elisabeth Charlotte von der Pfalz . widerrechtlichen Anspruch auf dieses Land und begann zu seiner @r=ly'-obernng den Krieg gegen Deutschland, indem er seine Truppen in die Rhein-gegenden eiufallen lie. Sofort trat der Kurfürst von Brandenburg den Franzosen am Rheine entgegen, entri ihnen Bonn und schtzte durch seine Siege das ganze nordwestliche Deutschland. Bald kam auch ein Bndnis zwischen ihm, dem Kaiser, dem Reiche, Holland und England zu stnde. Da aber die kaiserlichen Truppen noch an der unteren Donau gegen die Trken beschftigt waren, konnte Ludwigs Xiv. Befehl, die Pfalz auszuplndern und in eine Wste zu verwandeln, uuge-hindert ausgefhrt werden. In Heidelberg hauste der Mordbrenner Melac 1689. Das Schlo ( 62, 4) wurde in eine Ruine verwandelt, 1689. ein groer Teil der Stadt in Asche gelegt, die Bewohner wurden mihandelt und gettet. Ahnliches Schicksal hatten Worms, Speier (wo sogar die Kaisergrber geplndert wurden) und Hunderte von kleineren Stdten und Drfern. Im weiteren Verlaufe des Krieges behielten zwar die franzsischen Waffen durch die Uneinigkeit der Gegner im ganzen die Oberhand, doch war Frankreich so erschpft, da es im Frieden zu Rijswijk (fpr. Reisweik) 1697 keine neuen Eroberungen 1697. machte. 3. Preußen ein Knigreich, 1701. Bei seiner Vorliebe sr Glanz und Pracht wnschte Kurfürst Friedrich Iii. die Macht, die der Staat tatschlich besa, durch Erhebung zum Knigtum auch anerkannt zu sehen. Da Wilhelm von Oranien König von England, der Herzog von Hannover Kurfürst (neunte Kurwrde) und August der Starke vou Sachsen König von Polen geworden war, mute ihn in diesem Wunsche bestrken. Kaiser Leopold, an den er sich deshalb wandte, berwand seine Bedenken, als ihm der Kurfürst fr den bevorstehenden Krieg gegen Frankreich seine Hilfe zusicherte, und erteilte ihm die Ein- lg willigung, sich König in*) Preußen nennen zu drfen. Am 18. Ja- c-Qu. nuctr 1701 fetzte Friedrich sich und seiner Gemahlin, Sophie Char-1701. *) Erst Friedrich der Groe nahm den Titel König von Preußen" an.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 52

1902 - Leipzig : Hirt
52 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Auch die Dichter gaben der allgemeinen Stimmung Ausdruck (Theodor Krner im Ltzowschen Korps, gefallen bei Gadebnsch; Schenkendorf). 3. Die ersten Kmpfe. Mit einem neugebildeten, bermchtigen Heere besiegte Napoleon die verbndeten Russen und Preußen bei Ltzen. Auf das rechte Elbufer zurckgedrngt, wurden die Verbn-beten bei Bautzen zum zweiten Mal besiegt. Aber Napoleon erkannte nur zu gut, da feine Siege Pyrrhussiege waren, und schlo einen Waffenstillstand während bessen unter sterreichs Vermittelnng Friebens-Verhandlungen gepflogen wurden. Sie scheiterten an Napoleons Ma-losigkeit. Nun traten sterreich und Schweden den Verbndeten bei, und England untersttzte sie durch Hilfsgelder. Der zweite Feldzug des Jahres. Die Verbndeten teilten ihre Macht in drei Heere: A. Das fchwebifch-prenifch-rnffifche Nordheer iu Brandenburg unter dem schwedischen Kronprinzen Bernadette. Bernadette, ein ehemaliger General Napoleons, war von dem kinderlosen König von Schweden an Sohnes Statt angenommen worden. Er ist der Stamm-vater des jetzigen schwedischen Knigshauses. Er hielt sich so unttig wie mglich. Ein franzsisches Heer, welches Berlin einnehmen sollte, wurde von den preuischen Truppen Blows, der unter Bernadettes Oberbefehl sianb, bei Grobeeren zurckgeworfen. Ein zweites franzsisches Heer, welches benselben Zweck hatte, wrbe ebenfalls von Blow und seinen Preußen bei Bennewitz besiegt. B. Das preuisch-russische Heer in Schlesien unter Blcher. Blcher, ein Mecklenburger, stand im Siebenjhrigen Krieg erst in schwe-dischen, dann in preuischen Diensten. Als Rittmeister nahm er, weil er bei einer Befrderung bergangen wurde, seinen Abschied und widmete sich der Landwirt-fchast. Nach dem Tode Friedrichs des Groen wieder ins Heer aufgenommen, zeichnete er sich im Kriege gegen Frankreich als Husarenoberst ans (der neue Zieten"). An seinen Erfolgen feit 1813 hatte fein Kopf" Gneifenan wefent-lichen Anteil. Blcher errang den glnzenden Sieg an der Katzbach. Zum Andenken an diesen Sieg wurde er spter zum Fürsten von Wahlstadt erhoben. Die Soldaten nannten ihn Marschall Vorwrts. C. Das Hauptheer war das sterreichisch - preuisch - russische iu Bhmen unter Schwarzenberg. Bei ihm waren die Kaiser von sterreich und Rußland und der König von Preußen. Der Oberbefehlshaber war der schwierigen Aufgabe, ein solches Heer zu leiten, nicht gewachsen. Es rckte in Sachsen ein, wurde von Napoleon bei Dresden geschlagen und mute den Rckzug nach Bhmen antreten.

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der franzsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gneifenan bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, daukte er ab.' Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leon als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feld-zuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann und als Mensch). - Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein Kllig, die Brcke von Jena" in die Luft zu sprengen und eine Kriegssteuer von 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Mnstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilse der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf deu Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermittlung Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensunterhandlungen schlo Kaiser Alexander mit dem König voll Preueu und dem Kaiser von Oster-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 56

1902 - Leipzig : Hirt
1 56 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Vorschriften der christlichen Religion einander wie Brder beizustehen und ihre Völker wie Vter zu regieren. Die meisten anderen euro-Peuschen Fürsten traten dem Bunde bei. 89. Das Wiederaufleben der bildenden Kunst. V Der Zopfstil. Als um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Ausgrabungen in Herknlanenm und Pompeji bekannt wurden, ver-loren die Schnrkel des Rokoko ihre Beliebtheit, und mau bevorzugte in der Baukunst wie int Kunsthandwerk wieder geradlinige Formen*) nitd antike Verzierungen. Zunchst freilich wurden sie mit groer Willkr und Mangel an Verstndnis angewandt, so da diese ersten, unklaren Anfnge einer neuen Zeit dem 19. Jahrhundert nicht weniger geschmacklos erschienen als der Zopf an einem Soldaten. Erst nach-dem Winckelmann ( 81, 4) mehr Licht der die griechische Kunst ver-breitet hatte, konnte man sich mit besserem Rechte der Nachahmung des Klassischen" rhmen. In der huslichen Ausstattung finden wir nach kurzer Herrschaft des Zopfes (Fig. 143) zur Zeit des Kaiserreiches wieder gebogene und geschweifte Linien an Mbeln, die sich, wenn auch nicht durch Behaglichkeit, so doch durch festen Bau auszeichneten Mg. 144). Der Empire-Stil" fand eine weite Verbreitung und hat sich lange erhalten, auch noch, als spter das Rokoko zurckgekehrt war. 2. Die klassische Richtung, a) In der Baukunst wurden in Deutschland die antiken Formen den Bedrfnissen der Gegenwart an-gepat. Schon das Brandenburger Tor (Fig. 132a) in Berlin, um 1790 erbaut, zeigt die Selbstndigkeit des schaffenden Knstlers. (Vergleiche die Propylen in Athen.) Nach den Befreiungskriegen wurde Schinkel der Hauptvertreter der freieren klassischen Richtung. Seine bedeutendsten Werke sind das Alte Museum und das Schau-spiel haus in Berlin (Fig. 133). b) Malerei. Als Vorlufer der klassischen Periode ist Chodo-wiecki (spr. zki) zu betrachten, Direktor der Berliner Akademie, be-rhmt als Radierer und Kupferstecher. Er schilderte in vielen Zeich-imngen Szenen aus dem tglichen Leben und illustrierte die bedeutendsten literarischen Erscheinungen. Angelika Kauffmann aus Chur lebte meistens in Italien, gefeiert von Knstlern unfc) Gelehrten. Unter ihren Werken sind am besten die Bildnisse gelungen (z. B. Winckelmann und Herder). Carstens aus Schleswig, der eigentliche Begrnder der klassischen Richtung, lebte in seiner spteren Zeit in Rom. *) Vgl. Hermann und Dorothea Iii, 99102.
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